18. Mai 2012

Wenn es Krieg gibt, gehn wir in den Bunker...

80 Meilen unter dem Meer – nein, 114 Meter unter der Erde besuchten wir zum Auftakt des Vatertages gemeinsam mit den Eufonisten den ehemaligen Atombunker in Marienthal unter Leitung des einheimischen Führers Reiner Sturm. Über 17 Kilometer weit verzweigen sich die Stollen, in denen im Falle eines Atomkrieges 3000 Ausgewählte 30 Tage lang hätten überleben können. Rein theoretisch zumindest, denn später stellte sich heraus, dass die Anlage nicht wirklich standgehalten hätte, wurde uns erklärt. Aber wer will schon freiwillig einen Monat lang unter der Erde eingesperrt sein, um dann zu einer verseuchten Welt aufzusteigen?
Nachdenklich verließen wir die historische Stätte, die nur dem Namen nach an die namibische Stadt Mariental erinnert und bekamen einen sinnigen Spruch mit auf den Weg: „Wer zuerst schießt, stirbt als Zweiter“. Aha.

Nun aber zu den heiteren und schönen Dingen des Tages, es wurde nämlich mächtig schön, als wir mit den Brühler Sangesbrüdern nebst Familien durch die herrliche Eifel wanderten und bei Försters Weinterassen mit kühler Weinbowle einkehrten, mit Blick über grüne Wälder und Wiesen bei herrlichstem Sonnenschein. Vielen Dank an dieser Stelle an die Eufonisten dafür, dass ihr uns afrikanisches Wetter bestellt habt! Wir lernten ein bietjie Kölsch (Haben die unser Essen – verjessen?“ „auf der jrünen Wiese“ und dass der Rhein hier „Rhing“ heißt. )
Ernst beiseite, wir hatten drei unvergessliche Tage zusammen mit diesem tollen Chor, der uns im kommenden Jahr in Namibia besuchen will!
Beim gemeinsamen Braai – oh, sorry, Grillen auf deutsche Art wurden unsere Männer leicht nervös, denn das läuft hier ganz anders. Da kann man die Holzkohlen nicht – schön sparsam und gemütlich, wie wir das aus Namibia kennen – einzeln mit der Zange auf die Glut legen, sondern schüttet kurzerhand den Kohlensack auf den Braai. Gut, dass wir das jetzt auch endlich wissen.
Ansonsten standen unsere Sänger wie zu Hause gemütlich um den Braai herum, mit einem kühlen Kölsch in der Hand und als später gemeinsam am Klavier mit Trommeln, Bongo und Löffeln musiziert und gesungen wurde, wollte eigentlich niemand so recht nach Hause gehen. Dass man das Handy dann beim Fotografieren falsch herum hält und statt der spannenden Szenen sich selbst fotografiert, wollen wir hier mal schamhaft verschweigen.


Auf Wiedersehen, ihr lieben Brühler, bis bald in Namibia!!
                                                                                                                   (Konny von Schmettau)