Das war wieder mal so ein Tag auf
unserer Tour, den wir so schnell nicht vergessen werden. Ein Tag
voller OOHHS und AAHS und noch viel mehr. Aber von lasst mich von
vorne berichten:
Nach einem reichhaltigen Früstück
- das Buffet im Landesporthotel Bad Blankenburg ist wirklich erste
Sahne - startete unser Bus zur ersten Etappe um 9:10 Uhr nach
Rudolstadt. Schlösser habe ich ja schon viele gesehen und ich bin
immer wieder von dem Glanz und Pomp, den die früheren Herrscher
betrieben haben, beeindruckt. Aber selten habe ich ein Schloss wie
die Heidecksburg gesehen, bei dem einfach alles passte.


Es beginnt schon mit der super Lage:
Vom Berghang schaut man über das ganze Rudolstadt. Ein Blick, wie er
schöner nicht sein kann. Dann kam die Führung durch die Räume –
einer schöner als der Andere. Als ich schon dachte: „Das war's“,
kamen wir in den großen Residenzsaal. Da entfuhr mir unwillkürlich
das erste Aaahh! Einfach überwältigend. Als der Chor dann noch
„Stumpfen verglühen...“ anstimmte, lief mir ein eiskalter Schauer
über den Rücken. Später im Ankleide- und Musikzimmer der Fürstin
hatten wir noch einmal die Gelegenheit ein Lied anzustimmen und
wieder lief es mir den Rücken herunter. Das „Südwesterlied“ in
einem solchen Ramen ist schon etwas besonderes.
Übrigens waren die Grafen dort sehr Einfallsreich und Schlau. So beschloß einer der Grafen, daß jeder Besucher der
Stadt Steine mitzubringen hatte. So pflasterte man die ganzen Straßen
und baute auch die Stadtmauer auf.
Danach ging es zum Rathaus. Dort
empfing uns der Bürgermeister. Auch dort war die Akkustik einfach
genial. Die dort gesungenen Lieder „Land der strahlend hellen
Sonne“, „Shosholoza“ und „Morokeni“, von unseren 14 Sängern
dargeboten, erklangen mit der Kraft eines ausgewachsenen
Wagnerchores. Schnell leerten sich die Büros des Rathauses, denn
diesen Genuss wollte keiner missen. Dörte und ihre Sänger: „Ihr
wart klasse!“

Danach machte der Chor einen kleinen
Rundgang über den Markt, wo der Chor ebenfalls noch ein paar Lieder
zum Besten gab. Gestärkt mit einer „Original Thüringer Bratwurst
vom Besten“ (O-Ton Bernd, der Reiseleiter, Schlag), welche
unsere Freunde des Otto-Hartung-Chores spendierten, schlenderten
wir vom Markt zum Schiller-Haus und dann zum Theater, in dem Goethe
Schillers Räuber inszenierte (Schiller saß selbst unter den
Zuschauern und war begeistert), zurück zum Bus, denn wir mußten ja
weiter! Die Feengrotten warteten. Auch das war wieder ein Genuss der
besonderen Art. Ich kann den optischen Eindruck nicht mit Worten
beschreiben und hoffe, dass die „Redaktion“ hier ein Bild einfügt.



...Ich war überwältigt. Natürlich
wurde in der Grotte auch ein Lied zum Besten gegeben. Alle Gruppen in
der Höhle waren begeistert. Für mich kam der musikalische Höhepunkt
des Tages bei einer anderen Gelegenheit: Wir gingen im Gänsemarsch,
weit auseinander gezogen, durch einen engen, 186 Meter langen
Verbindungsgang, als plötzlich von hinten erst ganz leise, dann sich
steigernd Musik an mein Ohr klang. Morokeni und Shosholoza. Da lief
es mir eiskalt den Rücken hinunter. Danke ihr Männer für diese
Einlage.
So, jetzt ist es halb fünf. Ich mache
noch einen kleinen Spaziergang, denn ich freue mich schon auf das
Konzert heute Abend.
(Gerd Link)