21. Mai 2012

Werbe-Träger, Pauken und Trompeten


Um sechs Uhr morgens war die Nacht vorbei, mit müden Augen saßen die mutigen Bezwinger deutscher Berge am Frühstückstisch, zum Singen war noch keinem zu Mute. Den berühmten Brocken im Harz galt es zu besteigen, und manche heitere Begebenheit wurde hinter vorgehaltener Hand bekichert. Unser Doktor, urgesund, wie es sich gehört, wollte das frische Wasser des Baches wie just Kneipp genießen, doch ach, Schreck und Graus, die Bachklippen sind rutschig wie bei uns am Beach und so sah der Bach den Doc noch näher als gedacht.
Mit Turbogeschwindigkeit, wurde berichtet, düste einer der Wanderer – die meisten nutzten die schöne Bahn zum Brocken hinauf – im Schweinsgalopp die Steilstrecke hinauf und stellte mal wieder unter Beweis, dass die ou toppies vom Swakop gar nicht so moeg sind, ne.
Aber darüber werden hier im Reiseblock – äh Blog ein paar andere Stimmen berichten.

Die Altstadt von Northeim erkundeten einige, denen der Ausflug zum Brocken und frühes Aufstehen nicht ganz so behagten und erkundeten stattdessen die kleinen Gassen mit ihren uralten Fachwerkhäusern, dem fantasievollen Gebäude des Theatercafés und einer Bulldog-Oldtimer-Ausstellung.
Die Northeimer scheinen uns aber auch etwas unentschlossen, wie man zuweilen an den Straßenschildern erkennen kann. Heißt die nun Holzhäuser- oder Einbahn-Straße?


Gemeinsam gings dann abends zum Hotel und Restaurant Leineturm, das von Martin, dem Bruder unseres Sangesbruders Uli Harms, geleitet wird, mit frischem Spargel aus der Region als Hauptgericht und als Vorspeise einem Ständchen des Posaunenchors Höckelheim: 1 Trompeter, 13 Bläser, 7 Lieder, viele Töne. Marschmusik vom Feinsten, die Jungs müssen wir dringend mal zum Küska einladen.
Der kleine Theo, Nachwuchs des Posaunenchors, machte uns beim Verteilen unserer Reisebroschüren dann auch deutlich, was ein echter Werbe-Träger ist:

Apropos Reisebroschüren: Die hat der Bernd Schröder aus dem hessischen Wetter wunderbar gedruckt, nachdem das Swakopmunder Komitee vier Monate intensiv daran gearbeitet hat, und dieses Gemeinschaftswerk mit unserem Leuchtturm auf dem Titelbild kommt überall ganz wunderbar an. Wir bringen auch so manche für euch mit nach Hause.

Für stete Erheiterung sorgen die klirrenden Kellner des Jerrielandes, die uns an jedem Ort spontan und ungekünstelt Teller, Tassen, Schüssel und Gläser zu Füßen werfen. Das finden wir toll, denn Scherben bringen Glück und Aufkehren müssen wir ja auch nicht.
Für gute Unterhaltung indes sorgen unsere Busfahrer unter Leitung von Günter Göbel, der absolute Prioritäten setzt, wenn es darum geht, im Bus Vergessenes den Reisenden nachzutragen. Eine Jacke mit Cellphone kann man auch morgen noch nachbringen, aber der Amarula, - rula-, rula kommt binnen einer halben Stunde nach. Der Mann ist gut, den müssen wir mal nach Swakop einladen, damit der den Geschmack von Amarula und Hansa Draught in unserer Wüste testen kann.

Bisher hat Gerd die Tour spitzenmäßig organisiert, nun kommt unser Ossi – nein, Thüringer Bernd zum Zuge und stimmt uns auf dem Weg gen Osten gleich auf preußisch anmutende Sparsamkeit ein: „Das sparen wir uns, wir können ja die Katze nicht so hoch schwimmen lassen!“ Gut zu wissen, für was die (Geld-)Katzen hier alles herhalten müssen, steht doch zu vermuten, dass der Spruch aus dem Mittelalter stammt, als die Geldbörse als solche noch nicht existierte und die Taler stattdessen in Lederbeuteln verborgen ruhten, der sogenannten Geldkatze.

Gesättigt und zufrieden steigen alle gemütlich in den Bus, der uns zu nächtlicher Stunde zur Jugendherbere zurück bringen wird, wo wir unsere müden Häupter niederlegen. Doch, wartet mal, da fehlen noch zwei, wo sind denn R. und J.? Und, schau mal, da kommt noch jemand, den hier niemand vermisst hat. Wer ist das denn?
„Die Zimmerchen sind sehr klein“, berichtet einer, der das Hotel der Jugendherberge vorzog. „Ein Dicker kommt da nicht in die Dusche.“. Sich das Bäuchlein haltend, fügt er sinnnend hinzu: „Naja, ich bin vollschlank, dafür aber nicht so breit.“ – „Naja“, antwortet ein Sangesbruder schlicht, „dafür bist du ja auch noch nicht so hoch!“
Dies also das Wort zum Montag, morgen geht’s heiter weiter!
                                                                                                      (Konny von Schmettau)                                                                                


1 Kommentar:

  1. Tag Alle Zusammen!

    Nun bin ich auch wieder auf dem Laufenden. - Cool das Ihr jeden Tag was schreibt - mit Fotos. Aber was ist mit diesen weissen Kästen vom Südwester Lied und dem Anderen?

    Auch für heute wünsch ich Euch viel Spass!!!!!!

    Gruß Edith!

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