4. Juni 2012

Die Presse über Birkenau Konzert

Chorgesang verbindet - bis nach Afrika
Gäste aus Afrika: Der Swakopmunder Gesangverein aus Namibia, der den Bogen von einem deutschsprachigen Stück bis zum südafrikanischen Zulu-Volkslied spannte. Bild: Gutschalk
Birkenau. Prächtiges Wetter und herausragende musikalische Darbietungen ließen das Open-Air-Konzert des MGV Eintracht Birkenau zu einer Werbung für den Chorgesang werden 500 Menschen fanden den Weg in den Hof des Birkenauer Schlosses und bescherten dem MGV in seinem 160. Jubiläumsjahr eine ausverkaufte Veranstaltung, die in einem herrlichen Ambiente stattfand.
Die mit weißen Blumen geschmückte, große Bühne war vor der schönen Kulisse des Haupteingangs des Birkenauer Schlosses aufgebaut, der mit Stühlen versehene Schlossgarten wurde zum pittoresken Zuschauerraum. Viel Liebe zum Detail hatten der MGV und der Hausherr Baron Philipp Wambolt von Umstadt in die Gestaltung des Veranstaltungsortes aufgewendet. Weiß bezogene Stehtische mit stilvoller Dekoration gaben vortreffliche Gelegenheit, bei einem Gläschen Sekt oder Wein zu verweilen.
Ebenso herausragend gerieten die musikalischen Darbietungen, die der MGV Eintracht, die Gäste aus Afrika, der Swakopmunder Gesangverein aus Namibia, sowie die Sopranistin Sabrina Vieweg auf die Bühne brachten. Die Drei präsentierten ein Stelldichein der Melodien, das vor der Pause unter dem Motto "Internationaler Chorgesang im Wandel der Zeit" und später unter der Prämisse "Ohrwürmer" und "Chorgesang verbindet" für 150 Minuten die hohen Fähigkeiten der beteiligten Vokalisten unter Beweis stellte.
44 Männerstimmen
Der Vorsitzende des MGV Eintracht, Wolfgang Kadel, begrüßte das Publikum und gab die Bühne frei für den musikalischen Gastgeber des Abends, der mit dem Lied "Blauer Mond" eröffnete. 44 Männerstimmen unter der Leitung von Frank Ewald verzauberten im Anschluss vielstimmig mit dem flotten Stück " Wir kamen einst von Piemont" das Publikum, das von Bernhard Holzmann und Werner Müller durch das Programm geführt wurden.
Ein besonderes Highlight kredenzte die Sopranistin Sabrina Vieweg den Zuhörern. Die 27-Jährige lud ein zu einer melodiösen Reise durch die Welt des Musicals und begeisterte mit höchster vokalischer Virtuosität, was sie bei dem Stück "Mit ’nem Teelöffel Zucker" aus dem Musical "Marry Poppins" erstmals unter Beweis stellte, wobei sie kongenial von Marc Bugert am Flügel begleitet wurde. Nach zwei weiteren prima Vorträgen der Eintracht und einem weiteren eindrucksvollen Auftritt von Vieweg betrat der unbestritten weit gereistete Gast die Bühne.
Der Swakopmunder Gesangverein machte bei seiner Deutschlandtournee den fünften Halt. Der gebürtige Weinheimer Christian Stiebahl, der seit zwei Jahren in Namibia lebt, begrüßte das Publikum. Der zwölf Mann starke Chor unter der Leitung von Dörte Witte eröffnete seine Darbietungen mit dem deutschsprachigen Volkslied, das in dem afrikanischen Land komponiert wurde. "Land der strahlend hellen Sonne", in dem nicht nur die herrliche Natur, aber auch die Gegensätze zwischen Arm und Reich und die Vielsprachigkeit des Landes thematisiert wurden. Begleitet wurde das Ensemble, die ihren Vortrag auch mit Trommeln und Querflöte musikalisch umrahmten, von der Pianistin Linette Potgieter.
Musik des schwarzen Kontinents
Gemeinsam luden sie mit den Stücken "Plea for Africa" und "The lion sleeps tonight" zu einer Hörreise durch den schwarzen Kontinent ein. Nachdem der MGV Eintracht mit Shantys in anspruchsvollen Arrangements und dem Stück "Vive L´amour" die Lebensfreude besungen hatten, gab eine Pause Gelegenheit, in dem bezaubernden Ambiente des Schlosshofes zu flanieren und bei einem kühlen Getränk zu verweilen und sich auszutauschen.
Doch schon bald lockten wieder die Melodien von der Bühne, dieses Mal mit Ohrwürmern, zu denen auch die herausragende Version von Leonard Cohens getragenem, sanften "Hallelujah" und dem Filmmusiktitel "Conquest of paradise", das der MGV Eintracht vortrug, gehörten. Die schon optisch zauberhafte Atmosphäre, die die einsetzende Dämmerung über den Schlosshof brachte, umrahmte Vieweg obendrein mit beeindruckenden Versionen von "Nur für mich" aus dem Musical "Les Miserables" und dem auf schwedisch gesungenen "Gabriellas Sang".
Der Swakopmunder Gesangverein brachte die sakrale mündlich überlieferte Volksweise "Meguru" dar und sorgte mit tänzerischen Einlagen zu dem südafrikanischen Zulu-Volkslied "Schosholoza", dessen schneller Rhythmus durch Fußstampfen untermalt wurde, für wippende Füße.
Mit "So war mein Leben" mit Edgar Löffler als Solisten und dem "Fliegermarsch" beendete der Männergesangsverein ein herausragendes Musikerlebnis im Schlosspark. Ohne Zugabe durften die Akteure die Bühne jedoch nicht verlassen. So ließ der MGV Eintracht Birkenau zusammen mit dem MGV Swakopmund einen unvergesslichen Musikabend mit "Der Wandrer" und dem Klassiker "Die Rose" sanft ausklingen

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