Chorgesang verbindet - bis nach Afrika
Gäste
aus Afrika: Der Swakopmunder Gesangverein aus Namibia, der den Bogen
von einem deutschsprachigen Stück bis zum südafrikanischen
Zulu-Volkslied spannte. Bild: Gutschalk
Birkenau.
Prächtiges Wetter und herausragende musikalische Darbietungen ließen
das Open-Air-Konzert des MGV Eintracht Birkenau zu einer Werbung für den
Chorgesang werden 500 Menschen fanden den Weg in den Hof des Birkenauer
Schlosses und bescherten dem MGV in seinem 160. Jubiläumsjahr eine
ausverkaufte Veranstaltung, die in einem herrlichen Ambiente stattfand.
Die
mit weißen Blumen geschmückte, große Bühne war vor der schönen Kulisse
des Haupteingangs des Birkenauer Schlosses aufgebaut, der mit Stühlen
versehene Schlossgarten wurde zum pittoresken Zuschauerraum. Viel Liebe
zum Detail hatten der MGV und der Hausherr Baron Philipp Wambolt von
Umstadt in die Gestaltung des Veranstaltungsortes aufgewendet. Weiß
bezogene Stehtische mit stilvoller Dekoration gaben vortreffliche
Gelegenheit, bei einem Gläschen Sekt oder Wein zu verweilen.
Ebenso
herausragend gerieten die musikalischen Darbietungen, die der MGV
Eintracht, die Gäste aus Afrika, der Swakopmunder Gesangverein aus
Namibia, sowie die Sopranistin Sabrina Vieweg auf die Bühne brachten.
Die Drei präsentierten ein Stelldichein der Melodien, das vor der Pause
unter dem Motto "Internationaler Chorgesang im Wandel der Zeit" und
später unter der Prämisse "Ohrwürmer" und "Chorgesang verbindet" für 150
Minuten die hohen Fähigkeiten der beteiligten Vokalisten unter Beweis
stellte.
44 Männerstimmen
Der
Vorsitzende des MGV Eintracht, Wolfgang Kadel, begrüßte das Publikum
und gab die Bühne frei für den musikalischen Gastgeber des Abends, der
mit dem Lied "Blauer Mond" eröffnete. 44 Männerstimmen unter der Leitung
von Frank Ewald verzauberten im Anschluss vielstimmig mit dem flotten
Stück " Wir kamen einst von Piemont" das Publikum, das von Bernhard
Holzmann und Werner Müller durch das Programm geführt wurden.
Ein
besonderes Highlight kredenzte die Sopranistin Sabrina Vieweg den
Zuhörern. Die 27-Jährige lud ein zu einer melodiösen Reise durch die
Welt des Musicals und begeisterte mit höchster vokalischer Virtuosität,
was sie bei dem Stück "Mit ’nem Teelöffel Zucker" aus dem Musical "Marry
Poppins" erstmals unter Beweis stellte, wobei sie kongenial von Marc
Bugert am Flügel begleitet wurde. Nach zwei weiteren prima Vorträgen der
Eintracht und einem weiteren eindrucksvollen Auftritt von Vieweg betrat
der unbestritten weit gereistete Gast die Bühne.
Der
Swakopmunder Gesangverein machte bei seiner Deutschlandtournee den
fünften Halt. Der gebürtige Weinheimer Christian Stiebahl, der seit zwei
Jahren in Namibia lebt, begrüßte das Publikum. Der zwölf Mann starke
Chor unter der Leitung von Dörte Witte eröffnete seine Darbietungen mit
dem deutschsprachigen Volkslied, das in dem afrikanischen Land
komponiert wurde. "Land der strahlend hellen Sonne", in dem nicht nur
die herrliche Natur, aber auch die Gegensätze zwischen Arm und Reich und
die Vielsprachigkeit des Landes thematisiert wurden. Begleitet wurde
das Ensemble, die ihren Vortrag auch mit Trommeln und Querflöte
musikalisch umrahmten, von der Pianistin Linette Potgieter.
Musik des schwarzen Kontinents
Gemeinsam
luden sie mit den Stücken "Plea for Africa" und "The lion sleeps
tonight" zu einer Hörreise durch den schwarzen Kontinent ein. Nachdem
der MGV Eintracht mit Shantys in anspruchsvollen Arrangements und dem
Stück "Vive L´amour" die Lebensfreude besungen hatten, gab eine Pause
Gelegenheit, in dem bezaubernden Ambiente des Schlosshofes zu flanieren
und bei einem kühlen Getränk zu verweilen und sich auszutauschen.
Doch
schon bald lockten wieder die Melodien von der Bühne, dieses Mal mit
Ohrwürmern, zu denen auch die herausragende Version von Leonard Cohens
getragenem, sanften "Hallelujah" und dem Filmmusiktitel "Conquest of
paradise", das der MGV Eintracht vortrug, gehörten. Die schon optisch
zauberhafte Atmosphäre, die die einsetzende Dämmerung über den
Schlosshof brachte, umrahmte Vieweg obendrein mit beeindruckenden
Versionen von "Nur für mich" aus dem Musical "Les Miserables" und dem
auf schwedisch gesungenen "Gabriellas Sang".
Der
Swakopmunder Gesangverein brachte die sakrale mündlich überlieferte
Volksweise "Meguru" dar und sorgte mit tänzerischen Einlagen zu dem
südafrikanischen Zulu-Volkslied "Schosholoza", dessen schneller Rhythmus
durch Fußstampfen untermalt wurde, für wippende Füße.
Mit
"So war mein Leben" mit Edgar Löffler als Solisten und dem
"Fliegermarsch" beendete der Männergesangsverein ein herausragendes
Musikerlebnis im Schlosspark. Ohne Zugabe durften die Akteure die Bühne
jedoch nicht verlassen. So ließ der MGV Eintracht Birkenau zusammen mit
dem MGV Swakopmund einen unvergesslichen Musikabend mit "Der Wandrer"
und dem Klassiker "Die Rose" sanft ausklingen
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