Was für ein Start in den Tag des 18. Mai mit fünf Stunden
Busfahrt! Von Köln am Rhein ging es nach Northeim im Eichsfeld, wo wir in der
Jugendherberge bereits vom Bürgermeister empfangen wurden, einem bekennenden
Fan von Männergesangvereinen. „Wenn Frauen singen, kann man die so schlecht verstehen“ meinte er
lakonisch und outete sich damit als Anti-Frauenversteher.
Frisch gestärkt und gut gelaunt fuhr unser Chor gen
Katlenburg, um dort auf der historischen Burg nach einem genüsslichen
Mittagsmahl in der ehemaligen Reithalle der Burg ein Drei-Chöre-Konzert zu
bestreiten. Aus Braunschweig war der Post-Männergesangverein erschienen und
auch der Katlenburger MGV gab an diesem besonderen Abend sein Bestes.
Schnell stellten sich Gastgeber und Besucher auf die
aktuellen Termini ein, denn Swapmund klingt nicht so ganz nach unserer
Heimatstadt und wir lernten, dass es nicht etwa Katttlenburg, sondern
Kaaatlenburg ausgesprochen wird. Was uns ganz logisch erscheint, denn es heißt
ja auch nicht afrikannns, sondern afrikaaaans.
Bis in die Abendstunden hinein zeigten wir unseren
Gastgebern, wie gut die Swakopmunder feiern können: Andy spielte seine
beliebten Weisen, Dörte schwang das Tanzbein mit dem Kaaatlenburger
MGV-Vorsitzenden und schließlich mischte sich das gesamt Volk zu einer
ausgelassenen Polonäääse. Was wir auch lernten und voller Freude feststellten,
war, dass AZ-Kollege Heinz Krikkis aus Kaaatlenburg stammt und just erst vor wenigen Tagen
gen Swakopmund gereist ist. Wie es sich für einen Kaatlenburger gehört,
spendierte Heinz über seinen einheimischen MGV großzügig eine Menge Biere und
wurde in körperlicher Abwesenheit vom MGV Swakopmund freudig besungen und
beprostet. Danke, Heinz! Wir revanchieren uns mit einigen eisgekühlten Tafel
Lager bei den Mafiosi in Swakop!
Das gemeinsame Abschiedslied des Abends wurde damit
schlichtweg zum Programm: „So ein Tag, so wunderschön wie heute .. !“
Doch so gut die offizielle Stimmung auch ist, gibt es doch
immer wieder einige Unverbesserliche, die wissen, wie wichtig es ist, sich
unters Volk zu mischen und selbigem aufs Maul zu schauen – mit Verlaub, das
darf man hier schreiben, handelt es sich doch um ein historisches Zitat.
Prompt erhielten wir von den Einheimischen DEN Geheimtipp
für die beliebteste Northeimer Bar, nämlich „Jackies Bierpub“ in der
historischen Innenstadt. Kaum traten wir ein, war uns klar: Das ist der
Northeimer Bacchus! Jackies brillante Laune war so ansteckend, dass wir ihr
bis in die frühen Morgenstunden Gesellschaft leisten mussten und feststellten,
dass Baily’s einfach nicht an unseren Amarula herankommt („Amarula, rula,
rula...“).Hier ist die Wegbeschreibung: Jakkie's Bierpub
So ganz nebenbei stellten wir fest, dass unser jüngster
Sangesbruder Joel Namubuli ein waschechter Swakopmunder ist. Entsprechend muss
er nun natürlich Deutsch lernen, und damit ihm das nicht zu langweilig wird,
lernen wir von ihm Oshivambo. Das deutsche Zauberwort studierten wir als Erstes
ein: „Ruck Zuck“. In Oshivambo heißt das „endelela“ und fortan wird jedem, der
zögerlich ist, ein schwungvolles „endelela!“ nachgerufen. Mehrstimmig, versteht
sich, von Bass bis Tenor.
Interessant ist auch, dass sich doch immer alles
wiederfindet. So hatten wir auf dem Hinweg zu „Jackies“ unseren Wido auf Pad
verloren. Eine Stunde später ging einer der Sangesbrüder aus dem Pub auf die
Straße und rief in Zimmerlautstärke „Wido?“ – „Hier bin ich!“, erschallte es
spontan von der gegenüberliegenden Straßenseite, so dass wir endlich wieder
komplett waren und fortan sicher sein können, dass ein ordentliches Haus eben
nichts verliert, nicht mal in Jerrieland ...
(...schreibt die Konny)
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