22. Mai 2012

Der Brockenaufstieg

Vier hoch, motivierte Swakopmunder, sehr gut eingestimmt und süchtig nach einem Waldspaziergang, packten kurzerhand ihre Siebensachen und folgten dem idyllischen Pfad entlang der Ilse, den Heinrich Heine nicht besser hätte beschreiben können. Hier trifft sich Maus und Fuchs zu einem Stelldichein, es kreuzen Hänsel, Gretel und der Wolf des Weges. Einige Schluck kühles Isewasser munterte die Jungs aus bis die Mittelhöhe erreicht wurde. Als dann ging es steil bergauf, Mountainbiker überholten uns, ein drahtiger Jogger flitzte vorbei (den wir übrigens wiedertrafen als wir fast dreiviertel oben waren, selbiger war jedoch schon auf seiner eigenen Abfahrt).
Dann trennte sich die Gruppe. Rüdiger verschwand hinter einem Waldstück. Er wollte oben als erster Freunde aus Berlin und Leipzig treffen. Bei unserer zurück gebliebenen Wandergruppe wedelte uns Jochen's umgebundene Jacke im Wind. Gerd und ich stiegen still und einsam die kommenden, vom Militär gelegten Betonplatten hinauf. Sie sahen aus, als wären diese schon in den dreißiger Jahren gelegt worden.
Plötzlich ertönte ein fremdes Tuten und Blasen: Die Brocken-bahn passierte unseren Weg und der Gipfel, bestückt mit einem Fernsehturm, einem Wetteramt und anderen hohen Gebäuden erstrahlte aus den schattigen Baumwipfeln in hellem Sonnenschein. Oben angekommen überschattete das Antreffen des Zuges unsere Schmerzen in den Waden. Wir hatten es geschafft. Wir haben denn Aufstieg in nur 165 Minuten geschafft!!
(Herbert Schier)

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