Am letzten Tage wurden wir vom Pressesprecher der Stadt Weinheim empfangen und durch das Rathaus geführt....
Hier die Bilder dazu: Weinheim
Dies ist unser Tagebuch von der Jubiläumsreise zum 110-ten Bestehen des Swakopmunder Männergesangverein von 1902
31. Mai 2012
Die letzten Bilder
Hier die letzten Bilder der Tour. Zuerst von der nächtlichen Chorprobe und Abschiedsfeier in der
Kleinen Kneipe in unserer Straße.
Der letzte Abend
Kleinen Kneipe in unserer Straße.
Der letzte Abend
30. Mai 2012
29. Mai 2012
Die nächtliche Chorprobe
Es ist doch erstaunlich, wie kreativ und äußerst energiegeladen Männer nachts sein können!
Wir
weiblichen Mitglieder des SMGV bedanken uns aufs Herzlichste für das
nächtliche Ständchen mit voraus gegangenem Einsingen. Ich, als
Chorleiterin, habe einige neue (zwar ungewöhnliche !) Anregungen für
unsere Stimmen- und Atemübungen bekommen. Erstens braucht man einige
Kissen dazu, die mit mehr oder weniger Kraft auf den nächst Stehenden geschlagen werden. Am Stimmtraining müssen wir zwar noch
arbeiten, aber ich habe festgestelt, dass der erste Tenor also doch
Kopfstimme singen kann. Das hat Bernd mit seinen hoch aufgesetzten
Lachübungen bewiesen. Dass unsere Männer auch genug Atem haben, wurde
hinlänglich an der Dauer des Einsingens bewiesen.
Diese
einstündige Vorbereitung gipfelte dann in einem Ständchen um 2.10
Uhr vor dem Zimmer der „sanften Engel“ mit „Die Rose“. Als
Entschuldigung beim Frühstück war uns dann allen klar, dass ja
eigentlich Franz an der ganzen Aktion schuld war!
Tja,
das hat er nun davon, dass er nicht mitgefahren ist!
Erdbeerpflücken
Wir waren in Heidelberg den ganzen Tag
und beobachteten das Treiben ohne Plag.
Das Schloss, den Neckar und die
Philosophenstraße
genossen wir in vollem Maße.
Doch dann gings wieder in den Bus,
da man bei Zeiten in der Herberge sein
muss,
um die Birkenauer zu begrüßen,
die ein Braai mit uns im Garten
genießen.
Doch leider fuhren wir, Oh weh und Ach!
Entlang einem Erdbeerfeld am Bach.
Es stoppte der Bus, das freute uns
alle,
zum Erdbeerfeld gings mit frohem
Schalle.
Erdbeerpflücken auf dem Feld
macht Spaß und kostet wenig Geld.
Ganz frisch und voll mit Vitamin C,
das bringt die Gesundheit auf die Höh.
Wir pflückten 2 Körbchen voll, es war
ein Genuss
für nur drei Euro zwanzig, das war famos.
Nun konnten wir alle im Bus das
fröhliche Obst essen
und dabei die Gesundheit nicht
vergessen.
Die Erdbeerbowle am Abend beim Braai
war frisch und gut.
Ein Dank an Theresa und Elisa für
ihren Mut,
die diese Bowle vorbereiteten für den
Männerchor,
damit er immer fröhlich singt dann
weiter vor.
(LP)
Unser Konzert in Birkenau
Ein Konzert im Freien?
Das ist doof – so haben wir alle gedacht. Wie angenehm waren wir
überrascht. Im Schlossgarten standen etwa 500 Stühle aufgereiht,
die alle zum Konzert besetzt waren! Eine Bühne war vor dem Schloß
aufgebaut. Hierauf war genug Platz für die beiden Chöre, den
Flügel, eine Sopranistin und die Mikrofone. Außerdem waren
Flutlichter angebracht.
Vor der imposanten und
phantastischen Kulisse des Renaisanceschlosses der Familie Wambold von
Umstadt wirkte unsere Sängerschar etwas verloren. - Der quantitativ
größere Chor der Gastgeber und die Sopranistin taten das Ihre hinzu. Das
Chorfest wurde organisiert aus Anlaß der 160ten Jubiläums des
MGV Eintracht Birkenau in Zusammenhang mit dem 15jährigen Jubiläum
des Dirigenten Frank Ewald. In der etwa 20 minütigen Pause gab es
dann Wein und Brezel zur Stärkung.
Ein wunderschönes
Konzert endete dann bei Einbruch der Dunkelheit gegen 22.00 Uhr mit
einem gemeinsamen Lied der beiden Chöre und der Sopranistin.
(Linette P.)
27. Mai 2012
Von Erdbeeren und Schönheitspflege
Im Mai 2012, so war’s gedacht
Der SMGV einen Ausflug macht.
Wohin? Die Antwort war nicht schwer
Nach Jerrieland, wohl übers weite Meer.
Gewappnet und mit vollem Koffer war’s dann soweit
In Windhoek war auch schon der Flieger bereit.
Doch plötzlich fiel mir ein: Oh, welche Pein,
Die Schönheitscreme liegt zu Hause – das ist nicht fein.
Mit 16 Männern zwei Wochen in Jerrieland zu verbringen –
Mit Ausflügen, Busfahrten und natürlich singen!
Da muss ich was tun, um die Gesundheit zu hegen,
Und auch etwas, um die Schönheit zu pflegen.
Mit der Gesundheit ist es einfach – na klar
Im Jerrieland ist Erdbeerzeit – Hurra!
Erdbeere pur, in der Bowle, im Eis und auf dem Feld,
Sie ganz bestimmt massenhaft Vitamin C enthält.
Die Ärzte behaupten ja, Vitamin C sei gut fürs Immunsystem,
Rotes Obst hält gesund und fröhlich außerdem.
So lautet die Devise bei mir und den Frauen im Bus
Möglichst viele Erdbeeren man zu sich nehmen muss.
Doch muss man die Schönheit auch mit bedenken –
Ich dachte immer, mit genügend Schlaf könnte ich sie in die
richtige Richtung lenken.
Durch den Aufbau der sozialen Beziehungen war viel Schlaf
nicht drin,
deshalb litt die Schönheit von Anbeginn.
Doch es gab einen Mann in dem Bus –
Der wusste genau, wie man’s machen muss:
Ne Gurke abends schön in Scheiben schneiden
Und gut auf die Augen dann verteilen.
Dieser Tipp war wunderbar –
Doch woher die Gurke holen? Das ist doch klar!
Beim Marktplatz konnte man kleine, grüne Gurken besorgen,
Als Geschenk für die Schönheitspflege der Frauen von morgen.
Ob die Erdebeere und Gurke nun ihren Zweck erfüllt?
Das ist die Frage, die sich jeder stellt.
Das Ergebnis werden wir sehen nach der Tour so wahr –
Wenn alle sind gesund und ohne Falten – ist doch klar.
(Linette Potgieter)
Marktplatz-Gesänge und glückliche Früchte
Sodele, endlich haben wir wieder Inder-Net und können euch
weiter unterhalten. Viel Spaß bei unserer heutigen JT-Lektüre zum 25. Mai 2012!
Mensch, was herrscht bei uns für ein Kommen und Gehen in den
letzten Tagen unserer Tournee. Jeder muss noch schnell irgendwohin zu irgendwem
– und zwar endelela.
Kaum ist die Presse wieder an Bord, verlässt einer nach dem
anderen das sinkende – ne singende Schiff. Aber die kommen alle wieder, keine
Panik auf der Titanic!
Begeisterung und wie immer beste Stimmung herrschte auf Pad
von Blankenburg nach Birkenau, wo wir in Karlstadt am Main Stopp machten. Hier
nämlich herrscht die Weltfirma Schwenk Betonwerke, die auch in Namibia eine
Auslands-Dependance hat, und zwar das Zementwerk Ohorongo im Norden, wo auf 35
Hektar produziert und geplanten 350 Hektar abgebaut wird. Elf Kilometer
Accessraoad haben sie dafür gebaut, um unseren Busch urbar zu machen. Ne,
warte, stimmt ja gar nicht, den Busch nämlich entbuschen sie, um daraus
Brennstoff zu gewinnen, von dem sie 100.000 Tonnen im Jahr benötigen. Die
Rohstoffe reichen für gut 100-200 Jahre, berichtet man uns bei Weißwurst mit
Weißbier, Brezeln und süßem Senf, und
wir sind alle ganz Ohr. Außer beim Kauen. Weiß ja jeder, dass Kauen und Zuhören
bei etwa der Hälfte der Menschheit nicht gleichzeitig funktionieren, ne.
Der Herr Schneider mit seiner Gattin lud persönlich ein und
begleitete uns auch zum Marktplatz, wo wir mit afrikanischen Weisen das Volk
begeisterten und sogar einem jungen Ehepaar singend Glück wünschen durften.
Und als unsere Jungs mit dem Tanzen anfingen, rief ein
Karlstädter seiner Frau begeistert zu: „Das ist mal was anderes als unsere
Gesangvereine hier! Da steckt ne Menge Energie drin!“ Finden wir auch.
Bloß, wenn der wüsste, wie hart wir diese Energie erkämpfen!
Trotz Grippe, Halsschmerzen, müden Beinen von 1001 Stadtbesichtigungen und
vollen Bäuchen von 1001 Brat-, Weiß-, Thüringer-, Nürnberger- und
was-weiß-ich-noch für Würsten tut das Tanzen auch Not, um durch- und unsere
Augen offen zu halten.
Um uns weiterzubilden, mussten wir – zwischen Staunen,
Freuen und Wundern, als wir das mächtige Main-Rivier durchs Busfenster
bewunderten – dann auf Pad nach Birkenau erst mal die einschlägigen Zeitungen
lesen, die hier in den Kiosken rumliegen und stehen. Schließlich muss man(n) ja
wissen, was die deutsche Frau so beschäftigt. Victoria von Schweden hat gerade
ihre kleine Tochter taufen lassen („Ach, ich wusste gar nicht, dass die ein
Kind hat! Und mit wem ist sie verheiratet?“), ein bekannter Schauspieler hat
einer Frau das Leben gerettet und rote Früchte, sagt die Yellow Press, machen
glücklich und sexy auch noch. Kein Wunder, dass bei der Erdbeerbowle in Bad
Blankenburg so eine ausgelassene Stimmung herrschte. Zum Glück waren da keine Orangen
drin, die hätten ja die falsche Farbe gehabt. Lesen bildet, sach ich doch
immer.
„Wenn ich das Gewicht meines Gehirnes als Maßstab nehme und
das in Hackfleisch umrechne“, schreibt eine deutsche Regenbogen-Zeitschrift,
„dann könnte ich aus dieser Masse 5-6 Frikadellen herstellen. Oder Bolognese
für 4-5 Personen.“ Is ja eklich. Muss man das wirklich wissen? Beziehungsweise
WILL man das überhaupt wissen?
Das Thema beschäftigt uns noch eine ganze Weile, und kaum
hat jemand was Ulkiges gesagt, wird in Frage gestellt, ob er noch alle
Frikadellen an der Waffel, äh im Gehirnskastel hat. Bei manchen wird gemunkelt,
dass es sich doch wohl eher um Bolognese handelt.
Unwillkürlich stellt sich uns die Frage, was man eigentlich
mit einer „Textilen Waschstraße“ macht, an der wir vorbeifahren. „Na klar, da
kann man mit Lappies um sich werfen!“, brüllt jemand durch den Bus. Ah-ja. Da
sind wohl eindeutig nur noch drei Frikadellen vorhanden.
Bei unserer Rundfahrt durch Christians Heimatstadt Weinheim
stellen wir dann fest, dass er wohl ne ganze Weile nicht hier war, denn den
Platz, den wir suchen, finden wir nicht mal so auf Anhieb. Dafür erfahren wir,
dass auch hier eine Autoshow geboten wird, wie viel ein Oldtimer in Jerrieland
kostet (dafür muss eine Südwester Omma ganz schön lange stricken!) und dass es
hier drei Postämter gibt. Naja, eigentlich nur eins, aber das haben wir dreimal
umrundet. Zählt doch als drei Postämter, oder? Herbert wurde jedenfalls ganz
nervös, als das Postamt zum dritten Mal vorbei kam, denn aussteigen durfte er
immer noch nicht, obwohl er seit drei Tagen deutschlandweit ein Postamt sucht.
Wenn er dann morgen hin will, wird er es aber sicher nicht wieder finden, das
macht Murphy immer gerne so.
Anyway, endlich war alles gefunden und unser Ulli, der neue
Busfahrer, begeisterte die gesamte Truppe durch seine brillanten Fahrkünste.
Das Jugendhaus in Birkenau nämlich liegt idyllisch in einer engen, winzigen
Dorfstraße, in die die meisten von uns nicht mal hätten einparken, geschweige
denn reinfahren hätten wollen. Bernd aber, der fuhr millimetergenau um die
Kurve, und ungeachtet unserer „Stopp“- „Weia“-, und „Ooooh“-Rufe schaffte er das ganz alleine, ohne Schrammen,
alle Achtung!
Und da standen sie dann auch schon auf dem Hof, unsere
Birkenauer, die uns vor zwei Jahren in Swakop besucht hatten und mächtig happy
waren, uns wiederzusehen. Offiziell, aber unkonventionell wurden wir mit
herzlichen Drükkies begrüßt und nach dem Einsingen am Abend gab es im
Vereinsclub so manche Runde kühlen Hopfenblütentranks. Trunken vor Vorfreude
auf das große Fest des folgenden Abends fuhren wir gen Jugendhaus, mussten aber
auf Pad noch schnell mal in der Dorfkneipe vorbeischauen, die noch auf hatte
und wo Anton uns mit weiteren Hopfenblütentränken in noch bessere Stimmung
versetzte.
Der Magier von Nieder-Liebersbach zeigte uns, dass stille Wasser bzw.
Dörfer nicht zu unterschätzen sind, indem er einen Korken aus der offenen Hand
in die geschlossene Flasche zauberte und brachte uns damit zur Quintessenz:
Jackie durch Anton ersetzt. Setzen, Fünf. Aber des passt scho, wie ma hier so
sacht.
(Konny von Schmettau)
26. Mai 2012
25. Mai 2012
Der letzte Tag in Thüringen
Der letzte Tag in
Thüringen unter Bernd Schlags kompetenter Führung.
Erster Programmpunkt –
eine echte Bergbahn. Über knapp 1,5 km ziehen sich zwei auf beiden
Schienen laufende Wagons – gekoppelt durch ein starkes Stahlseil
gegenseitig in die Höhe. Für die Techniker unter uns ein
Leckerbissen. Gerd Link ließ es sich nehmen im Zuge einer
Frühsport-Aktion der Bahn auf der 25%-gen Steigung den Kampf an zu
sagen. Dabei mußte er sich im Sprint bergauf jedoch knapp geschlagen
geben. An der Bergbahn verabschiedeten wir uns von den extra aus
Berlin angereisten Köhlers, die abschließend unsere Reisekasse noch
mit einer großzügigen Spende aufgebessert haben.
Bernd führte uns dann
entlang des Rennsteigwegs in den Höhen des Thüringer Waldes zu
einer Glasbläserei: GREINER. Die Feinheiten dieses Jahrhunderte
alten Handwerks wurden uns hautnah demonstriert. Nebenher lief ein
Informationsfilm, gefühlvoll untermalt mit Volkslieder aus der
Region. Danach war Shopping angesagt. Nicht nur die Damen erstanden
in dem Geschäft nebenan kleine Kostbarkeiten aus Glas als
Mitbringsel.
Nun ging es ins
malerische Saaletal hinab, mit seinen vielen Stauseen und
Wasserkraftanlagen. Bei Ziegenrück konnten wir im Wasserkraftmuseum
die Geschichte der technischen Entwicklung dieser wichtigen und
Umweltfreundlichen Energieproduktionsart bewundern. Eindrucksvoll
waren auch der „Hochspannungsraum“. Dort wurden zu
Demonstrationszwecken die verschiedensten Blitze und Knalleffekte und
höchster Voltzahl generiert.
Bei soviel Wasser durfte
ein kleiner Ausflug per Fähre nicht fehlen. Die Gegend muß ein
Paradies für Wassersportler sein. Als I-Tüpfelchen des Tages lud
uns Bernd Abends in „seine“ Gastwirtschaft „Hopfengarten“ zu
deftigen Rouladen, Rotkohl und Kartoffelklößen ein.
Ein schöner
Tag endete im Champions-Club, der komfortablen Sportschule Bad
Blankenburg. Dort verabschiedeten wir uns von unserem Sangesbruder
Gerd Link, der die Tour vorbildlich vorbereitet und organisiert hat,
mit einem kleinen Dankeschön.
(RM)
24. Mai 2012
Konzert in Bad Blankenburg
Es war ein „richtig
runder Hörgenuss.“ Das Singen im Saal liegt unseren Wüsten-Barden
offensichtlich mehr als das Singen draußen in freier Natur.
Das von Dörte auf- und
umgestellte Programm kam prima an. Das Publikum hörte ernsthaft und
aufmerksam zu. Unsere Gastgeber, der Otto-Hartung Chor, wurde ebenso
wohlwollend aufgenommen. Dies lag nicht nur daran, dass sie hier
„Heimvorteil“ hatten. Die Jungs waren wirklich gut. Anschließend
tanzten wir noch ein bisschen. Leider gab es nicht genügend Damen.
Also fand die fröhliche Stimmung ihre Fortsetzung im anliegenden
Champions-Pub.
(Irene Schier)
Das war wieder mal so ein Tag auf
unserer Tour, den wir so schnell nicht vergessen werden. Ein Tag
voller OOHHS und AAHS und noch viel mehr. Aber von lasst mich von
vorne berichten:
Nach einem reichhaltigen Früstück
- das Buffet im Landesporthotel Bad Blankenburg ist wirklich erste
Sahne - startete unser Bus zur ersten Etappe um 9:10 Uhr nach
Rudolstadt. Schlösser habe ich ja schon viele gesehen und ich bin
immer wieder von dem Glanz und Pomp, den die früheren Herrscher
betrieben haben, beeindruckt. Aber selten habe ich ein Schloss wie
die Heidecksburg gesehen, bei dem einfach alles passte.
Es beginnt schon mit der super Lage:
Vom Berghang schaut man über das ganze Rudolstadt. Ein Blick, wie er
schöner nicht sein kann. Dann kam die Führung durch die Räume –
einer schöner als der Andere. Als ich schon dachte: „Das war's“,
kamen wir in den großen Residenzsaal. Da entfuhr mir unwillkürlich
das erste Aaahh! Einfach überwältigend. Als der Chor dann noch
„Stumpfen verglühen...“ anstimmte, lief mir ein eiskalter Schauer
über den Rücken. Später im Ankleide- und Musikzimmer der Fürstin
hatten wir noch einmal die Gelegenheit ein Lied anzustimmen und
wieder lief es mir den Rücken herunter. Das „Südwesterlied“ in
einem solchen Ramen ist schon etwas besonderes.
Übrigens waren die Grafen dort sehr Einfallsreich und Schlau. So beschloß einer der Grafen, daß jeder Besucher der
Stadt Steine mitzubringen hatte. So pflasterte man die ganzen Straßen
und baute auch die Stadtmauer auf.
Danach ging es zum Rathaus. Dort
empfing uns der Bürgermeister. Auch dort war die Akkustik einfach
genial. Die dort gesungenen Lieder „Land der strahlend hellen
Sonne“, „Shosholoza“ und „Morokeni“, von unseren 14 Sängern
dargeboten, erklangen mit der Kraft eines ausgewachsenen
Wagnerchores. Schnell leerten sich die Büros des Rathauses, denn
diesen Genuss wollte keiner missen. Dörte und ihre Sänger: „Ihr
wart klasse!“
Danach machte der Chor einen kleinen
Rundgang über den Markt, wo der Chor ebenfalls noch ein paar Lieder
zum Besten gab. Gestärkt mit einer „Original Thüringer Bratwurst
vom Besten“ (O-Ton Bernd, der Reiseleiter, Schlag), welche
unsere Freunde des Otto-Hartung-Chores spendierten, schlenderten
wir vom Markt zum Schiller-Haus und dann zum Theater, in dem Goethe
Schillers Räuber inszenierte (Schiller saß selbst unter den
Zuschauern und war begeistert), zurück zum Bus, denn wir mußten ja
weiter! Die Feengrotten warteten. Auch das war wieder ein Genuss der
besonderen Art. Ich kann den optischen Eindruck nicht mit Worten
beschreiben und hoffe, dass die „Redaktion“ hier ein Bild einfügt.
...Ich war überwältigt. Natürlich
wurde in der Grotte auch ein Lied zum Besten gegeben. Alle Gruppen in
der Höhle waren begeistert. Für mich kam der musikalische Höhepunkt
des Tages bei einer anderen Gelegenheit: Wir gingen im Gänsemarsch,
weit auseinander gezogen, durch einen engen, 186 Meter langen
Verbindungsgang, als plötzlich von hinten erst ganz leise, dann sich
steigernd Musik an mein Ohr klang. Morokeni und Shosholoza. Da lief
es mir eiskalt den Rücken hinunter. Danke ihr Männer für diese
Einlage.
So, jetzt ist es halb fünf. Ich mache
noch einen kleinen Spaziergang, denn ich freue mich schon auf das
Konzert heute Abend.
(Gerd Link)
...nach 18 Uhr
...einfach Klasse, die Anlage der Landessportschule von Bad Blankenburg! … Und erst die Zimmer! Solchermaßen beflügelt schwirrten die Sangesbrüder aus und machten ordentlich Reklame für das Konzert am Mittwoch, 23.5!
Das Interesse am Chor verpflichtete uns zu einer kleinen musikalischen Kostprobe, wodurch die Lust auf mehr im Publikum erweckt wurde. Aber wir sind nicht die einzigen Exoten in diesem Hotel: Plötzlich tauchte ein Dudelsackspieler auf und erfreute uns mit einigen Darbietungen. Als Begründung, warum er dieses Insturement denn mit sich führe, erwiderte er, daß er zu Hause nicht üben dürfe ...
(Irene Schier)
23. Mai 2012
Rotes Käppchen feiert Hochzeitstag
Dann ging es weiter... ROTKÄPPCHEN-SEKTKELLEREI!
Nachdem uns Bernd (der Fahrer, der zum Glück die ganze Zeit wirklich vorne im Bus anzutreffen war) eine interessante Rundreise und wissenschaftliche Dokumentation der in Thüringen eigenen Straßenfühung gab - Sie glauben ja gar nicht, wie es die Thüringer eigen haben, ihre Besucher aufgrund angeblich gesperrter Straßen und Umleitungen durch ihre Landschaft zu führen- glücklich, durchgeschüttelt und kurvenerfahren zur berühmten Sektkellerrei geschifft hatte, bekamen wir einen recht interessanten Eindruck, wie denn Sekt überhaupt entsteht und 'gebotteled' wird.
Die Farbik Rotkäppchen entstand schon 1856. Damals haben zwei Brüder Trauben von über 10.000 Hektar Weinanbau genutzt, um ihren Champagner herzustellen. Damals hieß der Sekt noch anders. 1896 wurde ein Copyright-Gesetz erlassen und da zu diesem Zeitpunkt die Flaschen alle mit einer roten Kappe hergestellt wurden, nannte man sich seit dem eben Rot-Käppchen. Die ganze Produktionshalle ist in einen Berg aus Muschelkalk hinein gebaut und gehauen worden. Das Werk besteht aus guten fünf Etagen in und unter der Erde. Sekt muß mindestens 9 Monate lagern, bevor er wirklich schmeckt. (Ok, mir halt nicht).
Im Anschluß an die Führung wurden wir bei einem 'Sekt- und Weintasting' in die Genießkunst selbiger eingeführt. Erst die Fabe bewundern... dann leicht Schwenken und der Nase ihre Genugtuung geben, zuletzt darf der Gaumen benetzt werden. So die offizielle Reihenfolge, welche mancher von uns abkürzte und direkt zur Gaumenabteilung vordrang.
Aber das wirklich Tolle war, daß wir alle von unserem Sangesbruder Gerd zusätzlich eingeladen waren. Gerd, der für den Verein anscheinend selbst den Familienfrieden aufs Spiel setzt, hat uns nämlich in Abwesenheit seiner Frau (die wollte lieber mit ihren Freunden feiern) zu seinen 47. Hochzeitststage beköstigt und bewirtet. Bei einer zünftigen Wurstplatte in Verbindung mit Sekt, Wein und Bier ließen wir es uns in den 160 Jahrne alten Gewölben der Kellerei gut gehen. Natürlich gab es diverse Ständchen und ein kleines Wunschkonzert für ihn. Ganz gerührt waren die getrennt Hochzeitstagfeiernden, als wir in den Hallen per Liveschaltung und Telefon seiner Frau einen musikalischen Gruß übermittelten. Drei der mit uns morgen zusammen auftretenden Sangesbrüder, welche uns begleiteten, ließen es sich ebenfalls nicht nehmen, einige einstudierte Liederchen zum Besten zu geben.
Hier die Bilder des Tages: 22-Mai-2012
Hier die Bilder des Tages: 22-Mai-2012
(Peter B.)
Weimar, Goethe, Schiller und die Sturm und Drang- Zeit
In der Nachbetrachtung hatten wir heute einen relaxten und doch interessanten Tag. Begonnen hat alles mit der ungewöhnlichen Ankündigung, dass wir erst ausschlafen MÜSSEN und somit später auf Tour fahren würden. Natürlich waren alle nach Südwester Manier die Ersten beim Frühstück, welches uns mit einer großen Auswahl überrraschte und bei so manchem die Augen größer waren als der Magen. Die große Auswahl von den uns unbekannten Gerichten mit diesen komischen Vitaminen im Müsli, Quark, Obst, Vollkornbrot und ähnlichen vitamingeladenen Nahrungsmitteln verunsicherte doch so manch einen unter uns. Doch zum Glück gab es auch eine zahlreiche, 'gesunde', Südwester-Like Auswahl von uns bekannten Grundnahrungsmitteln wie Kaffee, Brötchen, Pfannkuchen und vor allem Wurst und Fleisch. Nachdem wir uns langesam nacheinander in die Technik des Kaffee-Zapfens eingeführt hatten (es ist der oberste Knopf! der fünf Auswahlmöglichkeiten an dieser High-Tech-Maschine!) manövierte dann auch so mancher unter uns mit stolz erhobener Brust seine erlegte Beute auf einem Tablett zum Tische.
Pünktlich, wie wir Namibianer ja immer sind, standen wir wartend um kurz vor 10 Uhr (und das ist kein Witz) vor der Tür. Doch wo blieb der Bus? Umsichfragend, Hilfesuchend, Uhrenvergleichend schickten wir hilfesuchende Blicke zu unserem Tourguide Bernd, welcher uns mit seiner Thüringischen, ruhigen Art erklärte, daß hier die Uhren nach denen der 'Sonnenberger' gingen, welche bekanntlicher Weise den Mond nachts mit einer Stange fortschieben, damit es dann auch einmal Tag würde. (Was immer wir daraus gelernt haben?) Doch pünktlich (die Uhren in Thüringen haben anscheinend eine andere Weltzeituhr-Funkverbindung) erschien der Bus und frohen Mutes begannen wir unseren Tag.
Etwas irritierend erschien es, als nun ein weiterer Bernd, also Bernd, der Busfahrer - Bernd, der Tourguide, und nun noch ein weiterer Bernd (er entpupte sich als Sänger des Chores, mit denen wir morgen ein gemeinsames Konzert haben werden), die Moderation übernahm und uns vom Mittelalter beginnend die Geschichte Rudolstadts und seiner Umgebung erklärte. (Hoffentlich schreiben wir morgen keinen Test darüber!)
In Weimar übernahm unsere mittlerweile vom Mittelalter betüdelte Gruppe Gudrun. (Zum Glück kein Bernd Nummer 5). Selbsicher, selber mehr als 10 Jahre in Afrika (Mozambique und Südafrika gelebt), betörte sie uns sehr schnell mit ihrem Wissen und vor allem die Art, wie sie erklärend und schnellen Schittes die Stadt eroberte.
Wußten Sie eigentlich, dass die Stadt eine der Gaustädte (1937) war, daß über 4000 Studenten täglich Wissen in Weimar aufsaugen?, Wieland, Goethe, J.G.Herder, Schiller, J.S. Bach, F. Liszt, L.Cramer, Propius und Paul Klee in ihrer Zeit die Stadt durchzogen und unsicher machten? Oder kennen Sie Herzogin Anna-Amalia, eine Nichte vom Alten Fritz, die Weimar über ein halbes Jahrhundert als geistiges Zentrum Deutschlands aufbaute? Schiller allen Versuchungen, seit es Schokolade gibt, erlag und die "Sturm und Drang-Zeit" durch die Freizügigkeit dieser Jungs dort entstand?
Goethe verdrückte sich zum Beispiel für zwei Jahre nach Italien, ohne seinen Freunden und der Geliebten etwas zu sagen. (Kein netter Zug!) Natürlich waren seine ehemaligen Kumpels dann ziemlich sauer auf ihn und mieden ihn, als er zurückkam. Auch seine Geliebte. Doch dann, so sagt die Legende, ließ er sich von einer hilfesuchenden jungen Dame (Wir Männer sind doch so hilfsbereit....) derart betören, daß der ihr blind verfiel. Leider wollte die Natur es anders und alle seine Kinder und Enkelkinder schafften es nicht, den Namen Goethe fortzusetzen und starben leider viel zu früh ...
Goethe hatte ein 'Garten-' heute Landhaus, auf dem er sich mit seiner Geliebten gerne zurückzog. Dort fanden auch viele konspirative Treffen verschiedenster Freidenker und Revolitionäre statt, so daß ein Spruch Goethes heute gerne immer wieder zitiert wird:
"Jedem, der darin verkehrt,
ward ein hoher Mut beschert..."
Nach dierser aufschlußreichen Führung hatten wir dann noch die Erlaubnis, uns selbständig und frei im Orte zu bewegen, was fast alle SMGV-Terroristen nutzen, um sich näher mit den einheimischen Gebäck- und Getränkspezialitäten bekannt zu machen.
(Peter B.)
22. Mai 2012
Von Blankenburg nach Weimar und Stadtsteinach
Die Pressefrau verabschiedet sich für drei Tage, während der
SMGV nach Weimar fährt. Die muss nämlich mal schnell zu ihrem Charity-Verein
nach Bayern. „Auf Wiedersehn, bleib nicht so lange fort“, singen die Jungs und
Mädels, in Birkenau treffen wir uns dann wieder.
Die schreiben hier auch fleißig weiter, bis ich wieder dabei
bin.
Wobei ich im Zug nach Stadtsteinach völlig vergessen hatte, dass ich nicht
mehr mit dem fröhlichen SMGV unterwegs bin. „Sie sind doch erst in der zweiten
Station eingestiegen“, erklärt mir der Schaffner, „da hätten sie ja Geld sparen
können.“ – „Macht nichts“, antworte ich ihm, „das ging so besser, weil der
Bahnhof in Bad Blankenburg gerade umgebaut wird. Ne, eigentlich nicht der Bahnhof,
sondern die Straße dahin. Und das Taxi vielleicht keine Abkürzung kennt,
sondern mit der Kirche ums Dorf fährt. Und so. Hat mir der Bernd erklärt.“ –„Was meinen sie denn überhaupt?“, fragt
mich der Schaffner. – „Ach, denken sie nicht drüber nach“, erkläre ich ihm,
„nehmen Sie mich einfach nicht ernst!“ Tut er dann auch nicht. Kluger Mann.
So, und jetzt erholt euch erstmal net so’n bietjie von mir!
Die Allgemeine Zeitung hat übrigens heute unseren Zwischenbericht veröffentlicht:
http://www.az.com.na/gesellschaft/swakopmunder-mnnergesangsverein-auf-deutschland-tournee.148338.php
Die Allgemeine Zeitung hat übrigens heute unseren Zwischenbericht veröffentlicht:
http://www.az.com.na/gesellschaft/swakopmunder-mnnergesangsverein-auf-deutschland-tournee.148338.php
(Konny von Schmettau)
Ochsenwagen und Einbahnstraßen aufm Ohr-Druf
Hach ja, wenn man doch alles so dicke hätte wie gute Laune!
Euros zum Beispiel. Wie viel muss man eigentlich an Bargeld so mit sich
rumschleppen? Reichen 600 Euro für 3 Tage? Oh weia, rechne das mal in Nam-Dollar
um, das sind satte 6000. Also – reicht. Schluss jetzt. Gehört auch gar nicht
hier hin.
Da könnte man ja glatt meinen, wir hätten den Tag mit
Amarula-, rula-, rula begonnen. Würden wir natürlich niemals tun. Die Gefahr
wäre viel zu groß, dass wir uns in der falschen Reihe finden und der Bass
spontan zum Tenor wird. Nene, das geht ja jetzt gar nicht.
Also, am Montag sind wir mit BB zusammen. Nicht mit MM’s,
sondern BB’s – Doppel-Bernd sozusagen, einer seines Zeichens der neue Busfahrer
und der andere unser alt bewährter Sangesbruder und Thüringer Bernd.
Bestgelaunt sitzen B&B (hieß das eigentlich nicht Bead & Breakfast?)
vor der Windschutzscheibe und ein Gag folgt dem anderen. Sehr aufschlussreich
übrigens, dass unser Busfahrer-Bernd uns versichert, dass, falls Fragen
bestünden, er während der Fahrt zumeist vorne im Bus zu finden sei. Das hat
doch irgendwie etwas Beruhigendes.
Dass er aus der Gegend stammt, wird durch seine Witze klar.
„Fragt der Kuhfladen den Trabbi: Was büsnd du? Ich bin ein Auto. Also wirklich,
sagt der Kuhfladen, wenn du ein Auto bist, bin ich ne Pizza.“ DDR-Humor eben.
Mal was anderes.
Während wir an einer Gruppe von Straußen vorbeifahren – Häh?
Waren das jetzt wirklich Strauße, mitten auf einer grünen Wiese? – wasses nich
alles jibt in Thüringen ... Also, wo waren wir stehen geblieben? Bei den
Straußen. Ne, eigentlich bei B&B, die sich gegenseitig mit Sprüchen
übertreffen. Da steigt jetzt nämlich auch noch Stefan ein, unser Tourguide für
die Skischanzen, Bob- und Eislaufbahnen und was Oberhof sonst noch so zu bieten
hat. Man meint, die Dreie hätten irgend eine Competition laufen, Sprüche
betreffend. Wir lernen zum Beispiel, dass hier vor Hundert Jahren oder so die
Einbahnstraße erfunden wurde. Der Rennsteig, der über den Thüringer Wald führt,
war so eng, dass immer nur ein Ochsenwagengespann dort entlang fahren konnte.
So durfte man morgens nur rauf- und nachmittags nur runter fahren. Das hätten
wir im Swakop-Rivier mal einführen sollen, na, da hätten wir was zu hören
bekommen! Ist ja kein Wunder, dass man da ganz wusselig wird, wenn es Orte wie
„Ohr-Druf“ gibt. Da hatte bestimmt die Stasi immer ihr Ohr druf. Wolln wer mal
hoffen, dass hier keiner mithört ...
Also, Stefan erklärt uns, dass Oberhof der Nabel der Welt,
ne, des Thüringer Waldes ist, auf jeden Einheimischen kommen zwei Gäste. Und
das täglich. Wär uns zu voll hier, wir gehen dann doch lieber wieder in unsere
Wüste. Obwohl – das Dorf mit Stadtrechten hat mehr Kneipen als Einwohner, das
hat ja auch was. Immerhin liegt es im Mittelgebirge in Mitteldeutschland. Ganz
schön mittelmäßig, denken wir da so still vor uns hin. Würden wir natürlich
niemals aussprechen. Wir doch nicht.
Und weil B&B&A uns so schön aufgeheitert haben, geht
das abends in Bad Blankenburg gleich so weiter mit den Sprüchen. Erstmal sind
wir sehr beeindruckt von der Landessportschule Thüringen in Bad Blankenburg mit
den schicken Zimmern und TV. Das aber nur angeht, wenn man die Schlüsselkarte,
also die Karte, die die Zimmer aufschließt, innen wieder reinsteckt, sonst ist
da nämlich nix mit Strom. Da muss ein gestandener Südwester, äh Namibier erst mal drauf kommen, ne.
Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, beim Abendessen. Im
Championsclub. Dürfen wir jetzt „We are
the champions“ in unser Repertoire aufnehmen? Ne, lieber nicht, das haben wir
nicht geprobt.
Die Herren der Schöpfung verteilen mit übergroßer Freude
unsere Reisebroschüren und sicherlich wird das Konzert am Mittwochabend voll
werden. Mit Damen vorwiegend. Weil wir ja beim Abendessen noch schnell ein
Plakat entwerfen, das wir am nächsten Tag überall aufhängen werden. Und eine
Bildschirmpräsentation, die bauen die Pressefritzen unseres Vereins auch noch
so schnell nebenbei. Für die Landessportschule Thüringen in Bad Blankenburg.
Also eher für deren Rezeption. Oder eigentlich doch für die Gäste dort. Also
wirklich, Sie wissen ja wohl, was wir meinen, ne.
Heinz Erhard fällt uns spontan ins Wort – ne, ein, als wir
Joel die deutsche Speisekarte erklären, der da sagte (Heinz Erhard, versteht
sich, nicht Joel): „Vom alten Fritz weiß man zwar viel, doch leider viel zu
wenig. So ist es dann auch kaum bekannt, dass er die Bratkartoffel erfand. Drum
heißen sie, das ist kein Witz, Pommes Fritz.“
Unser Sangesbruder Fritz Wagner hätte die bestimmt gerne
bestellt, aber der hat uns ja morgens bereits verlassen, weil er viel
Wichtigeres zu tun hat, als unsere Tournee zu begleiten. Muss halt Joel die
Pommes Fritz essen. Tat er auch. Lekker warn se.
Es gibt so manches in Jerrieland, dessen Bedeutung und Sinn
sich uns nicht so wirklich erschließen. Nehmen wir mal Bier. Wenn es in der
Flasche kommt, gibt’s Pfand. Wenn es im Glas kommt, gibt’s kein Pfand. Die
Kellnerin will auch gar nicht verstehen, dass wir das Glas ohne Pfandrückgabe
nicht so gerne wieder hergeben. Nachdem man uns doch erklärt hat, dass es auf
alles aus Glas Pfand gibt. Die können sich echt nicht entscheiden, die Jerries.
Dafür werfen sie schon wieder mit Porzellan um sich. Kaum
waren wir angekommen, warf uns die Kellnerin ein Tablett mit Gläsern vor die Füße.
War das nicht eigentlich ein russischer Brauch? Aber woher wollen die mitten in
Thüringen so spontan wissen, wo Namibia liegt. Sicher wollen sie uns einen
Gefallen tun. Also, auch heute bringen Scherben wieder Glück. Sollten wir bei
uns in Swakop auch mal einführen.
So lassen wir den Abend heiter und gemütlich ausklingen,
werfen uns Sprüche um die Ohren, kommen
aus dem Kichern nicht raus und stellen unter anderem fest, dass unser Geiger
Analphabet ist – der kann echt nur Noten lesen. Großzügig bekommt man zu später
Stunde angeboten: Willst du nen Lift mit meinem Lift? Und nimmt statt der
Handtasche ein Glas mit aufs Zimmer.
Aber jetzt werden wir albern. Das lassen wir mal lieber bis
morgen. In alter Frische!
(Konny von
Schmettau)
Von Northeim nach Blankenburg...
hier die ersten Bilder in von der Fahrt von Northeim nach Bankenburg:
Die nächste Station
Die nächste Station
Der Brockenaufstieg
Vier hoch, motivierte
Swakopmunder, sehr gut eingestimmt und süchtig nach einem
Waldspaziergang, packten kurzerhand ihre Siebensachen und folgten dem
idyllischen Pfad entlang der Ilse, den Heinrich Heine nicht besser
hätte beschreiben können. Hier trifft sich Maus und Fuchs zu einem
Stelldichein, es kreuzen Hänsel, Gretel und der Wolf des Weges.
Einige Schluck kühles Isewasser munterte die Jungs aus bis die
Mittelhöhe erreicht wurde. Als dann ging es steil bergauf,
Mountainbiker überholten uns, ein drahtiger Jogger flitzte vorbei
(den wir übrigens wiedertrafen als wir fast dreiviertel oben waren,
selbiger war jedoch schon auf seiner eigenen Abfahrt).
Dann trennte sich die
Gruppe. Rüdiger verschwand hinter einem Waldstück. Er wollte oben
als erster Freunde aus Berlin und Leipzig treffen. Bei unserer zurück
gebliebenen Wandergruppe wedelte uns Jochen's umgebundene Jacke im
Wind. Gerd und ich stiegen still und einsam die kommenden, vom
Militär gelegten Betonplatten hinauf. Sie sahen aus, als wären
diese schon in den dreißiger Jahren gelegt worden.
Plötzlich ertönte ein
fremdes Tuten und Blasen: Die Brocken-bahn passierte unseren Weg und
der Gipfel, bestückt mit einem Fernsehturm, einem Wetteramt und
anderen hohen Gebäuden erstrahlte aus den schattigen Baumwipfeln in
hellem Sonnenschein. Oben angekommen überschattete das Antreffen des
Zuges unsere Schmerzen in den Waden. Wir hatten es geschafft. Wir
haben denn Aufstieg in nur 165 Minuten geschafft!!
(Herbert Schier)
21. Mai 2012
Der Brocken am 20.05.2012
Heute hatten die Stimmen 'frei' und unsere Sänger wurden zu Ausflüglern: Das Ziel war der 1141m hohe Brocken, der sich majestätisch aus dem Harz erhebt. Bei strahlendem Sonnenwetter genossen der Großteil von uns zunächst die Busfahrt durch den Harz -dessen historische Bedeutung der letzten 60 Jahren uns von Günther, dem Bus-Tour-Guide, vermittelt wurde.
In Werningerrode
erklommen wir die historische Brockenbahn mit kleinen Wagons und
einer richtigen Dampflok vorn dran, die sich mit Tuten, Keuchen und
Stampfen und unter beeindruckendem Rauchausstoß ihren Weg durch den
Wald hinauf zum Brocken suchte. Die Schaffnerinnen kontrollierten
jedes Mal nach einer der drei Stationen die Fahrkarten - und
verkauften dabei kleine Schnapsfläschchen, eine weitere Attraktion
dieser malerischen Gegend!!
4 unserer kräftigsten
Jungs zogen die Socken hoch und machten sich auf den 3-stündigen
Aufstig – getreu dem Motto: „Das Wandern ist der Müllers
Lust...“
Auf dem Brocken
angekommen erläuterte uns unser Sangesbruder Fritz Wagner alles
Wissens- und Sehenswertes dieser ehemaligen sowjetischen
Spionagestation - die ab zu bauen er ab 1991 den Regierungsauftrag
hatte, unterstützt bei diesem Auftrag wurde er von einem weiteren
Ingenieur, der ihn auch heute begleitete und sich die Zeit genommen
und die Mühe gemacht hatte, uns weitere wichtige Dinge zu diesem
Thema zu berichten! Aber nicht nut politisches gibt es von dort zu
berichten, auch einige berühmte Dichter wie Goethe oder Heine,
erklommen diesen Berg und ließen sich von der grandiosen Aussicht
dichterisch inspirieren. Goethe verarbeitete so zum Beispiel die
Walpurgisnacht-Sage, die sich auf dem Brocken ereignet haben soll, in
seinem... Faust...
1: Unser Brockenausflug
war „umstrahlt von der Sonne hell leuchtendem Licht-“ was laut
Fritz nur an statistischen 5 Tagen des Jahres der Fall sein soll...
2: Zurück in Northeim,
im Hotel 'zum Leineturm', erwartete uns eine phantastische Darbietung
des dortigen Bläserorchesters und Last-But-Not-Means-Least:
3. Ein köstliches
Spargelessen, zubereitet von der Hotelküche und spendiert von
Sangesbruder Ulli Harms!!!!
Danke für einen weiteren
Erlebnistag auf unserer Tour.
(Irene Schier)
Werbe-Träger, Pauken und Trompeten
Um sechs Uhr morgens war die Nacht vorbei, mit müden Augen
saßen die mutigen Bezwinger deutscher Berge am Frühstückstisch, zum Singen war
noch keinem zu Mute. Den berühmten Brocken im Harz galt es zu besteigen, und
manche heitere Begebenheit wurde hinter vorgehaltener Hand bekichert. Unser
Doktor, urgesund, wie es sich gehört, wollte das frische Wasser des Baches wie
just Kneipp genießen, doch ach, Schreck und Graus, die Bachklippen sind
rutschig wie bei uns am Beach und so sah der Bach den Doc noch näher als
gedacht.
Mit Turbogeschwindigkeit, wurde berichtet, düste einer der
Wanderer – die meisten nutzten die schöne Bahn zum Brocken hinauf – im
Schweinsgalopp die Steilstrecke hinauf und stellte mal wieder unter Beweis, dass
die ou toppies vom Swakop gar nicht so moeg sind, ne.
Aber darüber werden hier im Reiseblock – äh Blog ein paar
andere Stimmen berichten.
Die Altstadt von Northeim erkundeten einige, denen der
Ausflug zum Brocken und frühes Aufstehen nicht ganz so behagten und erkundeten
stattdessen die kleinen Gassen mit ihren uralten Fachwerkhäusern, dem
fantasievollen Gebäude des Theatercafés und einer Bulldog-Oldtimer-Ausstellung.
Die Northeimer scheinen uns aber auch etwas unentschlossen,
wie man zuweilen an den Straßenschildern erkennen kann. Heißt die nun
Holzhäuser- oder Einbahn-Straße?
Gemeinsam gings dann abends zum Hotel und Restaurant
Leineturm, das von Martin, dem Bruder unseres Sangesbruders Uli Harms, geleitet
wird, mit frischem Spargel aus der Region als Hauptgericht und als Vorspeise
einem Ständchen des Posaunenchors Höckelheim: 1 Trompeter, 13 Bläser, 7 Lieder,
viele Töne. Marschmusik vom Feinsten, die Jungs müssen wir dringend mal zum
Küska einladen.
Der kleine Theo, Nachwuchs des Posaunenchors, machte uns
beim Verteilen unserer Reisebroschüren dann auch deutlich, was ein echter
Werbe-Träger ist:
Apropos Reisebroschüren: Die hat der Bernd Schröder aus dem
hessischen Wetter wunderbar gedruckt, nachdem das Swakopmunder Komitee vier
Monate intensiv daran gearbeitet hat, und dieses Gemeinschaftswerk mit unserem
Leuchtturm auf dem Titelbild kommt überall ganz wunderbar an. Wir bringen auch
so manche für euch mit nach Hause.
Für stete Erheiterung sorgen die
klirrenden Kellner des Jerrielandes, die uns an jedem Ort spontan und
ungekünstelt Teller, Tassen, Schüssel und Gläser zu Füßen werfen. Das finden
wir toll, denn Scherben bringen Glück und Aufkehren müssen wir ja auch nicht.
Für gute Unterhaltung indes
sorgen unsere Busfahrer unter Leitung von Günter Göbel, der absolute
Prioritäten setzt, wenn es darum geht, im Bus Vergessenes den Reisenden
nachzutragen. Eine Jacke mit Cellphone kann man auch morgen noch nachbringen,
aber der Amarula, - rula-, rula kommt binnen einer halben Stunde nach. Der Mann
ist gut, den müssen wir mal nach Swakop einladen, damit der den Geschmack von
Amarula und Hansa Draught in unserer Wüste testen kann.
Bisher hat Gerd die Tour spitzenmäßig organisiert, nun kommt
unser Ossi – nein, Thüringer Bernd zum Zuge und stimmt uns auf dem Weg gen
Osten gleich auf preußisch anmutende Sparsamkeit ein: „Das sparen wir uns, wir
können ja die Katze nicht so hoch schwimmen lassen!“ Gut zu wissen, für was die
(Geld-)Katzen hier alles herhalten müssen, steht doch zu vermuten, dass der
Spruch aus dem Mittelalter stammt, als die Geldbörse als solche noch nicht
existierte und die Taler stattdessen in Lederbeuteln verborgen ruhten, der
sogenannten Geldkatze.
Gesättigt und zufrieden steigen alle gemütlich in den Bus,
der uns zu nächtlicher Stunde zur Jugendherbere zurück bringen wird, wo wir
unsere müden Häupter niederlegen. Doch, wartet mal, da fehlen noch zwei, wo
sind denn R. und J.? Und, schau mal, da kommt noch jemand, den hier niemand
vermisst hat. Wer ist das denn?
„Die Zimmerchen sind sehr klein“, berichtet einer, der das
Hotel der Jugendherberge vorzog. „Ein Dicker kommt da nicht in die Dusche.“.
Sich das Bäuchlein haltend, fügt er sinnnend hinzu: „Naja, ich bin vollschlank,
dafür aber nicht so breit.“ – „Naja“, antwortet ein Sangesbruder schlicht,
„dafür bist du ja auch noch nicht so hoch!“
Dies also das Wort zum Montag, morgen geht’s heiter weiter!
(Konny von Schmettau)
(Konny von Schmettau)
Konzert im Forstamt Hübental
Das Freiluftkonzert
stellte gewisse Anforderungen an unsere Truppe, derer sie
streckenweise nicht ganz gewachsen schienen. Der Grund für das
'Schwächeln' ist sicherlich der latenten Müdigkeit zuzuschreiben,
die sich durch die 'Nachwehen' der gestrigen Afterparty einstellte,
der sehr interessanten, fachkundigen Stadtführung durch das
mittelalterliche Duderstadt und dem Genuß der hervorragenden
Schlachteplatte zuzuschreiben ...
Unseren Männern ist die
offensichtlich bewußt geworden – nicht zuletzt durch die wirklich
sehr gute Darbietung des MGV Westerrode! Im 2-ten Teil nahmen sie
daher dieAufforderung des Lieder 'Shosholoza' und erlangten Note für
Note ihre alte Form wieder! Sauber gelöscht wurden dann die
hochschlagenden Wogen der Fröhlichkeit durch 'ein kühler, helles
Blondes', welches alle Sänger und ihre Frauen im Hofe des
Forsthauses genossen.
Das Publikum war wieder
sehr aufgeschlossen, interessiert und so herzlich: einfach toll eben!
(I. Schier)
Konzert in Katlenburg
Das Konzertieren mit den
beiden gastgebenden Chören, dem Braunschweiger Männerchor und der
Singgemeinschaft Katlenburg, war ein voller Erfolg: Die Stimmen unserer
'Trombadeure' erklangen sauber und klar im so liebevoll rustikal
hergerichteten Saal, der ehemaligen Reithalle der Katlenburg.
Zwischen den Chören entstand ein musikalischer 'Schlagabtausch'- im
positiven Sinne-, der Sänger und Publikum gleichermaßen erfreute.
Kein Wunder, denn unsere Sänger aus Swakopmund waren motiviert durch
die Tage und Ihren Erfolg in Brühl, beschwingt durch eine
vergnügliche Anreise im bequemen Reisebus, moralisch aufgebaut durch
den überaus herzlichen Empfang und körperlich gestärkt durch
verschiedene kulinarische Genüsse im Restaurant der Katlenburg ...
Das Tüpfelchen auf dem i
war dann die großzügige Spende von Heinz Krikkis, die eine
feucht-fröhliche Afterparty ermöglichte: Mit Polonaise und Tanz!
Herrlich: Noch so ein Haus-der-Jugend-Erlebnis.
(Irene Schier)
20. Mai 2012
Sie-der- oder Du-der-stadt?
Man hats nicht leicht, aber leicht hats einen, wurde uns in
Duderstadt klar, als wir die Erklärung erhielten, warum die denn so heißt, die
Stadt. Zwei Gründer hätten sich gestritten, wie die Stadt zu benennen sei,
munkelt man, und sich gegenseitig zugeworfen: Gibt du-der-stadt einen Namen. Wie
gut, dass die beiden sich nicht Gesiezt haben ...
Jackie hat Amarula besorgt! Ach, das gehört ja hier gar
nicht an, wir müssen erstmal den Tag von Vorne aufrollen.
Aaaalso. Jetzt geht’s los. Ne, stimmt gar nicht, gestern
ging das so los, heute ist ja morgen schon gestern.
Der Samstag also, im schönen Duderstadt mit seiner
mittelalterlichen Altstadt, die uns völlig vom Hocker riss. Selbst die
regelmäßig nach Deutschland reisenden Küstenbewohner haben selten eine
noch so gut erhaltene Stadt erlebt, in der Gebäude aus dem 14. Jahrhundert stehen, als
seien sie gestern erst erbaut worden. „Die Schaffenskraft und Gläubigkeit der
Bürger“, erklärte unser Stadtführer, spiegelt sich in handgeschnitzten
Sinnsprüchen wider, die das schöne Fachwerk schmücken. Ein kleine Kostprobe:
„Allein ins Leben gehst du. Allein im Grabe ruhst du. Allein vorm Richter
stehst du. Sag: Was beginnst du.“, steht auf einem der historischen Gebäude
gegenüber der Cyriakus-Kirche und lässt uns nachdenklich weiterziehen.
Die GNA (German-Namibian Association) unter Vorsitz von
Thomas Ehbrecht hatte uns eingeladen und gab uns Ortsheimatpfleger Herbert
Pfeiffer mit auf den Weg durch die beeindruckende Altstadt, der uns tiefe Einblicke
in die Geschichte vermittelte. Die Du-der-städter Leoparden zum Beispiel geben
den Bürgern viel zu denken, denn offiziell handelt es sich um die gefleckten
Katzen, auf dem Wappen jedoch sind eindeutig zwei Löwen zu sehen. Haben wir
natürlich sofort erkannt. Vielleicht, so überlegen wir, hatte der damalige
Zeichner einfach noch nie einen waschechten Leoparden gesehen und ihm daher ein
Löwenfell verpasst. Oder so. Irgendwie muss das ja zusammenhängen. Aber das
lassen wir dann doch lieber die Du-der-städter diskutieren, sonst schicken die
uns am Ende noch in die Wüste. Wobei das ja gar nicht so schlecht wäre – mmh,
in zehn Tagen schicken wir uns von ganz alleine wieder da hin. Aber bis dahin müsst ihr
uns noch aushalten in good old Jerrieland.
Ach so, ja, Du-der-stadt (irgwendwie lässt uns das ja nicht
los mit dem geben-sie-der-stadt-einen-namen). Und das schöne Eichsfeld, wie die
wunderschöne Gegend hier heißt. Der Name könne von der früheren Vielzahl an
Eichen stammen, wurde uns erklärt, aber möglicher Weise auch von Eichen, dem
mittelalterlichen Synonym für Wiegen. Spannend betrachten wir die
Straßenschilder (alle mit deutschem Namen, fiel uns auch sofort auf) und Plakate.
Wir erfahren, dass ein Zirkus in die Stadt kommt, wir das Oldtimer-Treffen um
wenige Tage verpasst haben, aber rechtzeitig zum Currywurst-Festival hier sein
könnten. Naja, ob man da wirklich was verpasst? Mehr als ein, zwei Currywürste
kann man ja kaum auf einmal schaffen, und ob das dann ein ganzes Festival wird?
Das Gasthaus Kellner lenkt uns glücklicher Weise von derlei
Gedanken ab, denn die Sparkasse Du-der-stadt hat uns zu einer echten
Eichsfelder Schlachtplatte eingeladen! Lekkkker, da hört das Gehirn sofort auf
zu rattern, denn natürlich war das mehr eine EINE Platte und nach dem Mahl
waren wir mehr als gesättigt. Was macht man denn nun mit den Resten? Die packt
man ein, stockt sie auf, erweitert sie um Brot und Cooldrinks, Besteck und
Teller – und packt sie in den Reisebus für die morgige (also heutige)
Wandertour auf den Brocken. Ein großer Dank an dieser Stelle an die Sparkasse
Du-der-stadt – die uns zudem einen Tasche voller roter Schirme spendete, die
Herr Wüstefeld unserem Rüdiger überreichte und damit klar macht, dass wir gut
beschirmt sind im schönen Eichsfeld!
An grünen Feldern und bunten Blumenwiesen vorbei fuhren wir
zum Forsthaus Hübental, wo uns nicht nur die GNA, sondern auch der MGV
Westerode herzlich empfing. Mit Gesang und bester Stimmung verflog der sonnige
Nachmittag bei afrikanischen Temperaturen wie im Fluge bis hin zum gemeinsamen
Abschiedslied der beiden Chöre „Aus der Traube in die Tonne“. Komisch,
Trinklieder sind doch immer international, ne, die kennt einfach jeder.
Ein bisschen müde, aber rundum glücklich, traten wie die
Heimfahrt nach Northeim an und stellten dabei so manche Überlegung in den Raum,
äh Bus, über die Unterschiede unserer Länder, warum eigentlich ein gutes
Fahrrad mehr kostet als ein gebrauchtes Auto und ob der Vogel, der da gerade in
den Wald hinein schallte – ne, flog – ein Tokko war? Nein, das geht ja jetzt gar
nicht, der müsste sich extrem verflogen haben.
„Check die Wand von Wald!“, ruft ein Sangesbruder voller
Begeisterung und fügt sinnig hinzu: „Wer jetzt noch sagt, Deutschland ist kak,
der muss sein Kopp lesen lassen!“
Finden wir auch. Das war sozusagen das Wort zum Sonntag ...
Ach ja, Jackie hatte Amarula eingekauft, also mussten wir
aus reiner Solidarität noch mal zu ihr ins Bierpub. Natürlich nur wegen des
Fußballs. Bayern gegen Chelsea wurde geboten, unser Joel traute sich nicht, ganz
so laut zu jubeln, stand er doch den Bayern-Fans (geschlossen) gegenüber. „Ein
schöner Ball!“ ruft einer aus, den Blick aufs TV gerichtet, und ein anderer
fragt spontan: „Wieso? Der sieht doch genauso aus wie die andern Bälle!“ Worauf
ein Dritter sinniert, ob der Fuß- nun ein weißer Ball mit schwarzen Streifen-
äh Punkten sei oder ein schwarzer Ball mit weißen Punkten? Aber bei dem
UEFA-Design kann man sich ja eh auf nichts mehr verlassen, jeder Ball sieht
anders aus, kein Wunder, dass die so wenig Tore schießen. Wird man ja ganz wirr
im Kopf bei sowas. Und überhaupt sind wir dafür, dass die Bälle doch besser mit
Zebrastreifen designed werden sollten, da wüsste man dann wenigstens, dass man
vor dem Gegentor nicht stoppen muss.
(Konny von Schmettau)
„So ein Tag, so wunderschön wie heute ...“
Was für ein Start in den Tag des 18. Mai mit fünf Stunden
Busfahrt! Von Köln am Rhein ging es nach Northeim im Eichsfeld, wo wir in der
Jugendherberge bereits vom Bürgermeister empfangen wurden, einem bekennenden
Fan von Männergesangvereinen. „Wenn Frauen singen, kann man die so schlecht verstehen“ meinte er
lakonisch und outete sich damit als Anti-Frauenversteher.
Frisch gestärkt und gut gelaunt fuhr unser Chor gen
Katlenburg, um dort auf der historischen Burg nach einem genüsslichen
Mittagsmahl in der ehemaligen Reithalle der Burg ein Drei-Chöre-Konzert zu
bestreiten. Aus Braunschweig war der Post-Männergesangverein erschienen und
auch der Katlenburger MGV gab an diesem besonderen Abend sein Bestes.
Schnell stellten sich Gastgeber und Besucher auf die
aktuellen Termini ein, denn Swapmund klingt nicht so ganz nach unserer
Heimatstadt und wir lernten, dass es nicht etwa Katttlenburg, sondern
Kaaatlenburg ausgesprochen wird. Was uns ganz logisch erscheint, denn es heißt
ja auch nicht afrikannns, sondern afrikaaaans.
Bis in die Abendstunden hinein zeigten wir unseren
Gastgebern, wie gut die Swakopmunder feiern können: Andy spielte seine
beliebten Weisen, Dörte schwang das Tanzbein mit dem Kaaatlenburger
MGV-Vorsitzenden und schließlich mischte sich das gesamt Volk zu einer
ausgelassenen Polonäääse. Was wir auch lernten und voller Freude feststellten,
war, dass AZ-Kollege Heinz Krikkis aus Kaaatlenburg stammt und just erst vor wenigen Tagen
gen Swakopmund gereist ist. Wie es sich für einen Kaatlenburger gehört,
spendierte Heinz über seinen einheimischen MGV großzügig eine Menge Biere und
wurde in körperlicher Abwesenheit vom MGV Swakopmund freudig besungen und
beprostet. Danke, Heinz! Wir revanchieren uns mit einigen eisgekühlten Tafel
Lager bei den Mafiosi in Swakop!
Das gemeinsame Abschiedslied des Abends wurde damit
schlichtweg zum Programm: „So ein Tag, so wunderschön wie heute .. !“
Doch so gut die offizielle Stimmung auch ist, gibt es doch
immer wieder einige Unverbesserliche, die wissen, wie wichtig es ist, sich
unters Volk zu mischen und selbigem aufs Maul zu schauen – mit Verlaub, das
darf man hier schreiben, handelt es sich doch um ein historisches Zitat.
Prompt erhielten wir von den Einheimischen DEN Geheimtipp
für die beliebteste Northeimer Bar, nämlich „Jackies Bierpub“ in der
historischen Innenstadt. Kaum traten wir ein, war uns klar: Das ist der
Northeimer Bacchus! Jackies brillante Laune war so ansteckend, dass wir ihr
bis in die frühen Morgenstunden Gesellschaft leisten mussten und feststellten,
dass Baily’s einfach nicht an unseren Amarula herankommt („Amarula, rula,
rula...“).Hier ist die Wegbeschreibung: Jakkie's Bierpub
So ganz nebenbei stellten wir fest, dass unser jüngster
Sangesbruder Joel Namubuli ein waschechter Swakopmunder ist. Entsprechend muss
er nun natürlich Deutsch lernen, und damit ihm das nicht zu langweilig wird,
lernen wir von ihm Oshivambo. Das deutsche Zauberwort studierten wir als Erstes
ein: „Ruck Zuck“. In Oshivambo heißt das „endelela“ und fortan wird jedem, der
zögerlich ist, ein schwungvolles „endelela!“ nachgerufen. Mehrstimmig, versteht
sich, von Bass bis Tenor.
Interessant ist auch, dass sich doch immer alles
wiederfindet. So hatten wir auf dem Hinweg zu „Jackies“ unseren Wido auf Pad
verloren. Eine Stunde später ging einer der Sangesbrüder aus dem Pub auf die
Straße und rief in Zimmerlautstärke „Wido?“ – „Hier bin ich!“, erschallte es
spontan von der gegenüberliegenden Straßenseite, so dass wir endlich wieder
komplett waren und fortan sicher sein können, dass ein ordentliches Haus eben
nichts verliert, nicht mal in Jerrieland ...
(...schreibt die Konny)
19. Mai 2012
1.tes Konzert in Brühl
Das Lampenfieber, welches
unsere Männer sicherlich vor dem Konzert empfunden haben, wurde
ihnen durch den überaus herzlichen Empfang von den Eufonisten von
Anfang an genommen! Aber auch im vollbesetzten Saal sahen wir viele
bekannte Gesichter auch nicht singender Namibia – Fans. Es war fast
so, als ob man im Haus der Jugend singt.
In den Pausen schlugen
die Wellen der Fröhlichkeit weiter hoch, denn der erste Teil, der
Hautpteil des SMGV-Konzertes, gelang gut. So kamen auch die
einführenden, erklärenden Worte von Rüdiger Moisel beim Publikum
an. Regelrecht gemütlich wurde es dann nach der Pause, als die
Eufonisten den 2. Teil mit einer kleinen Slide-Show ihres Besuches
2002 in Namibia einleiteten.Die Nachfolge der gemeinsam gesungenen
Lieder rundete den musikalischen Teil des Abends gelungen ab
– wobei zu bemerken bleibt, daß unser Chor durch die so gut
geschulten und auch jungen Stimmen der Eufonisten enorm an Qualität
gewann! Unsere Gastgeber waren so zu sagen das I-Tüpfelchedn.
Vergnügt ging es nach
Hause: Das Publikum jeweils in das Ihre - und die Sänger nach
einem ausführlichen gemütlichen Beisammensein - in die jeweiligen
Gastquartiere.
Das Beste aber für
unsere Männer war, das ihre Chefin Dörte ebenfalls zufrieden mit
ihren Leistungen war.
Eure Sangesbruderfrau Irene
S.
Die Fahrt nach Northeim
Hier der Link zu den ersten Fotos von Northeim: Die Fahrt und Tag 1 in Northeim
Fotos vom Vatertag...
Hier gehts zu unseren Vatertags Fotos:
Der Vatertag
https://plus.google.com/photos/102560800436444806923/albums/5743792813995237441
Der Vatertag
https://plus.google.com/photos/102560800436444806923/albums/5743792813995237441
18. Mai 2012
Wenn es Krieg gibt, gehn wir in den Bunker...
80 Meilen unter dem Meer – nein, 114 Meter unter der Erde
besuchten wir zum Auftakt des Vatertages gemeinsam mit den Eufonisten den
ehemaligen Atombunker in Marienthal unter Leitung des einheimischen Führers Reiner
Sturm. Über 17 Kilometer weit verzweigen sich die Stollen, in denen im Falle
eines Atomkrieges 3000 Ausgewählte 30 Tage lang hätten überleben können. Rein
theoretisch zumindest, denn später stellte sich heraus, dass die Anlage nicht
wirklich standgehalten hätte, wurde uns erklärt. Aber wer will schon freiwillig
einen Monat lang unter der Erde eingesperrt sein, um dann zu einer verseuchten
Welt aufzusteigen?
Nachdenklich verließen wir die historische Stätte, die nur
dem Namen nach an die namibische Stadt Mariental erinnert und bekamen einen
sinnigen Spruch mit auf den Weg: „Wer zuerst schießt, stirbt als Zweiter“. Aha.
Nun aber zu den heiteren und schönen Dingen des Tages, es
wurde nämlich mächtig schön, als wir mit den Brühler Sangesbrüdern nebst Familien
durch die herrliche Eifel wanderten und bei Försters Weinterassen mit kühler
Weinbowle einkehrten, mit Blick über grüne Wälder und Wiesen bei herrlichstem
Sonnenschein. Vielen Dank an dieser Stelle an die Eufonisten dafür, dass ihr
uns afrikanisches Wetter bestellt habt! Wir lernten ein bietjie Kölsch (Haben
die unser Essen – verjessen?“ „auf der jrünen Wiese“ und dass der Rhein hier
„Rhing“ heißt. )
Ernst beiseite, wir hatten drei unvergessliche Tage zusammen
mit diesem tollen Chor, der uns im kommenden Jahr in Namibia besuchen will!
Beim gemeinsamen Braai – oh, sorry, Grillen auf
deutsche Art wurden unsere Männer leicht nervös, denn das läuft hier ganz
anders. Da kann man die Holzkohlen nicht – schön sparsam und gemütlich, wie wir
das aus Namibia kennen – einzeln mit der Zange auf die Glut legen, sondern
schüttet kurzerhand den Kohlensack auf den Braai. Gut, dass wir das jetzt auch
endlich wissen.
Ansonsten standen unsere Sänger wie zu Hause gemütlich um
den Braai herum, mit einem kühlen Kölsch in der Hand und als später gemeinsam
am Klavier mit Trommeln, Bongo und Löffeln musiziert und gesungen wurde, wollte
eigentlich niemand so recht nach Hause gehen. Dass man das Handy dann beim
Fotografieren falsch herum hält und statt der spannenden Szenen sich selbst
fotografiert, wollen wir hier mal schamhaft verschweigen.
Auf Wiedersehen, ihr lieben Brühler, bis bald in Namibia!!
(Konny von Schmettau)
(Konny von Schmettau)
17. Mai 2012
Ein großer Klang in diesen kleinen Hallen
Der Bürgermeister von Brühl, Michael
Kreuzberg, hatte uns zum Empfang ins historische Rathaus eingeladen
und alle Mitglieder des Chors trugen sich ins Gästebuch der Stadt
ein. Nach einer schwungvollen Rede des Bürgermeisters bedankten sich
unsere Sänger mit zwei Liedern, die in den hohen Räumen mit ihren
wunderschönen Stuckdecken erschallten und Michael Kreuzberg zu oben
genanntem Zitat animierte.
Der Tag hatte mit einer Stadtrundfahrt
und Einkaufsbummel im schönen Köln begonnen und nachmittags traf
sich die gesamte Gruppe wieder in Brühl. Proben mit den Brühler
Eufonisten stimmten uns auf das abendliche Konzert ein, das als
Auftakt der Konzerttournee nicht besser hätte sein können. 150
Besucher füllten den Saal in der „Galerie am Schloss“, die sich
voller Begeisterung mit unseren Liedern und illustren Erklärungen
dazu in das ferne Namibia entführen ließen. hier ein Link zu den Bildern:
Auch unsere schöne Reisebroschüre zum
110. Jubiläum fand großen Anklang, und als die Eufonisten im
zweiten Teil des Konzerts auf die Bühne kamen, brach allenthalten
großer Jubel aus. Der seit 28 Jahren bestehende Männerchor Eufonia
mit seinen vollen Stimmen liebt es, Texte und Melodien mit einem
Augenzwinkern zu betrachten und wer genau hinhört, will einfach nur
noch mehr von „der zartesten Versuchung... – seit es Männerchöre
gibt“!
Resümee: Ausgiebiger Stadtbummel mit
illustren Einkäufen, Knie, von denen man nicht sicher war, ob sie
vom Laufen oder von der Kälte schmerzen (ja, wir freien hier
stief!), eine vergessene Jacke, die sich wiederfand, Bildzeitung
neben antiquarischen Büchern im Bus, super Stimmung bei 150
Publikümern und ein rundum genialer Tag mit der Vorfreude auf die
„Brühler Wüstentour“ am Vatertag!
(Konny von Schmettau)
(Konny von Schmettau)
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